Es war mal wieder Zeit für einen Städtetrip mit meinen Reisefreundinnen. Wir gehen jetzt mittlerweile seit fast 28 Jahren zusammen auf Städtetrips.
Dieses mal sollte es Dublin, die irische Hauptstadt sein. Das hatten wir schon öfter in der engeren Auswahl, haben uns dann immer wegen den Flügen dagegen entschieden. Geht doch von keinem Baden Württembergischen Flughafen eine Flug nach Dublin. Jetzt hatten wir eben von Frankfurt aus gebucht und eine längere Anfahrt zum Flughafen in Kauf genommen.
Hier könnt ihr nachlesen, wo wir unter anderem schon zusammen waren:
Tatsächlich waren wir in ungefähr 20 verschiedenen Städten, leider gibt es zu den wenigsten einen Blogbeitrag und vor allem keine blogtauglichen Fotos:-)!
Aber nun zu Dublin. Die „Dubs“ lieben ihre Stadt, die für dich als Besucher allerhand bietet. Und sie sind unglaublich hilfsbereit, wenn du eine Frage hast oder etwas suchst! Das habe ich so noch nie erlebt.
Dublin liegt am Meer, an dem Fluss Liffey und im Hintergrund zeigen sich dir die Berge. Die irische Hauptstadt ist auch ohne großartigen Orientierungssinn einfach zu entdecken. Der Fluss teilt die Stadt in zwei Teile: Einen südlichen Teil mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und in den Norden mit dem Hafen und den Wohngebieten.
Doch was kannst du in fünf Tagen in Dublin unternehmen? Das waren unsere Sightseeing-Highlights in der irischen Hauptstadt:
Trinity College
Das Trinity College wurde im Jahr 1502 von Königin Elisabeth I. gegründet. Der historische Campus mitten in der Stadt ist das älteste College Irlands. In der geschichtsträchtigen Bibliothek kannst du das „Book of Kells“ bewundern, eine alte Handschrift, die ungefähr 1.200 Jahre alt ist.
Allerdings musst du hierfür im Vorfeld einen Zeit-Slot buchen, damit du in die Bibliothek hinein kommst. Der Eintritt beträgt momentan (Juli 2023 € 18,50).
Der Campus des Trinity Colleges ist auch ohne die Bibliothek sehenswert, bei schönem Wetter lässt es sich in dem Park des Colleges wunderbar spazieren und flanieren.
St. Patrick’s Cathedral
Die imposante Kathedrale ist die die größte Kathedrale in Dublin und auch die größte Kirche in Irland. Sie befindet sich an der Stelle, wo angeblich die Quelle aus dem Boden sprudelte, an der St. Patrick bekehrte Christen getauft hat. Nach ihm wurde Kirche, mit deren Bau im 12. Jahrhundert begonnen wurde, benannt.
Die Kathedrale wurde im 19. Jahrhundert umfangreich saniert, die Gelder dazu wurden zum großen Teil von der Familie Guinness gespendet. Deshalb steht noch heute eine Büste von Herrn Guinness vor der Kirche.
Im Inneren der Kathedrale ist unter anderem der bekannte Schriftsteller Jonathan Swift begraben. Er war lange Jahre Dekan in der St. Patricks Cathedral, bekannt war er vor allem durch seinen Roman“Gullivers Reisen“.
Wir haben uns die St. Patricks Cathedral nur von aussen angeschaut, der Eintritt war, wie überall in Dublin, ziemlich hoch. Wir haben das imposante Gebäude von außen von allen Seiten bestaunt, einschließlich dem Glockenturm.
Der Park vor der Kathedrale ist perfekt für eine kleine Pause. Es gibt einige Bänke, schön angelegte Blumenbeet und einen Springbrunnen. Die Wiese lädt bei schönem Wetter zu einem Picknick ein, was auch sehr in Anspruch genommen wird. Besorg dir doch einen Imbiss und ein Getränk und lass dich auf der Wiese oder einer Bank nieder und beobachte das Geschehen um dich herum!
St. Stephen’s Green
Einer der schönsten Parks mitten in Dublin ist der St. Stephen´s Green Park. Der Haupteingang am Ende der Einkaufspassage Grafton Street ist nicht zu übersehen. Obwohl der Park an allen Seiten von Hauptverkehrsstraßen umrundet ist, ist er eine Oase der Ruhe. Hunderte von Bäumen schirmen den Park vom Verkehrslärm und der Geschäftigkeit der irischen Hauptstadt ab.
Der Park ist bei den Dublinern Einwohner ebenso beliebt, wie bei den Touristen. Die Dubs verbringen hier bei trockenem Wetter gerne ihre Mittagspause. Nach Feierabend oder am Wochenende ist er ebenfalls ein beliebtes Ziel für die Einheimischen.
Ein großer Teich mit einer steinernen Brücke, einem plätschernden Wasserfall, bunte Blumenbeet und großzügige Rasenflächen laden zum Verweilen ein. Ein Musikpavillon und ein Kinderspielplatz vervollständigen den Park, der von zahlreichen Spazierwegen durchzogen ist und an den Wasserflächen kannst du eine vielfältige Tierwelt beobachten.
Im Sommer kannst du an den Wochenenden oft kostenlose Konzerte oder Theateraufführungen besuchen.
Der St. Stephens Green Park ist täglich bis Sonnenuntergang geöffnet.
Stephen´s Green Shopping Centre
Das Stephen´s Green Shopping Centre schließt sich an die Grafton Street, die Haupt-Einkaufsstraße von Dublin an und zählt zu den Top-Sehenswürdigkeiten von Dublin. Dies allerdings nicht nur wegen der Shops, die hier ihre Waren anbieten. Besonders sehenswert ist die Architektur: Eine imposante Konstruktion aus Glas und Stahl über mehrere Etagen.
Temple Bar
Die Temple Bar ist nicht nur Dublins bekanntester Pub, sondern auch ein malerisches und lebhaftes Ausgeh-Viertel, das noch aus dem Mittelalter stammt. In den verwinkelten Gassen findest du Pubs mit Livemusik, Restaurants mit irischer und ganz internationaler Küche, interessante Shops mit ausgefallener Bekleidung und Kunsthandwerk und einiges mehr.
Hier kannst du dich stundenlang durch die Gassen treiben lassen. Einen Besuch in dem knallroten berühmten Pub solltest du ebenfalls einplanen. Von aussen wirkt die Temple Bar nicht so groß, doch das Innere ist sehr geräumig. In einer der Bars, Nischen oder in dem Patio findest du sicherlich noch ein Plätzchen um ein Guinness oder einen Cider zu genießen.
Molly Malone
In der Nähe der Grafton Street kannst du noch die Statue von Molly Malone entdecken, einer jungen hübschen Fischhändlerin aus dem 17. Jahrhundert. Es wird erzählt, dass das Mädchen so arm war, dass es außer Fisch des tags nachts ihren Körper verkaufte.
Es gibt allerdings keinen Beweis, dass die gelebt hat, die Legende ist trotzdem weit über die irischen Grenzen hinaus bekannt. Zur Bekanntheit trägt auch das irische Volkslied Cockles and Mussels bei (Herzmuscheln und Miesmuscheln), das von der Geschichte der Molly Malone handelt.
Die Legende besagt auch, dass wenn du der Statue an den Busen fasst, bringt es dir Glück. Das dies von vielen Touristen geglaubt wird, kannst du an den glänzend polierten Brüsten der Statue erkennen!
Irische Pubs
Einen oder auch mehrere Besuche in einem Pub solltest du während deinem Städtetrip nach Dublin unbedingt einplanen. Ich fand die Pubs großartig, obwohl ich kein Bier mag. In den Pubs bekommst du Kleinigkeiten zum Essen, von Fish and Chips über Toasts bis zu Salaten. In einigen Pubs kannst du dir auch eine Whiskey-Probe bestellen, falls du ein Liebhaber dieses Getränkes bist. Wir haben das natürlich auch ausprobiert!
In vielen Pubs spielt eine Liveband, wir haben einige gute Sänger und Sängerinnen gehört. Eintritt bezahlst du in der Regel keinen, allerdings sind die Getränke nicht ganz günstig. Ein Pint Bier oder Cider kostet zwischen 7 und 9 Euro. Dafür bekommst du das Wasser in den Pubs in der Regel umsonst.
Funfact zu den Pubs in Dublin: Angeblich werden jeden Tag mehrere Millionen Pints Guinness in Dublins Pubs ausgeschenkt. Wenn du in Dublin unterwegs bist, kannst du feststellen, dass das stimmen könnte. Sind doch jeden Abend die Vielzahl der Pubs gut besucht, von Einheimischen wie auch von Touristen.
Half Penny Bridge
Die gusseiserne Half Penny Bridge ist eines der am meisten fotografierten Motive in Dublin, spannt sie sich doch malerisch über den Liffey. Sie verbindet das Temple Bar Viertel mit dem Bachelor´s Walk, einer der Einkaufsstraßen Dublins.
Die Fußgängerbrücke wurde bereits im Jahr 1816 errichtet und ist somit die älteste Brücke in Dublin.
Der Name „Halfpenny Bridge“ stammt noch aus der Zeit, als man für die Überquerung einen Brückenzoll von einem halben Penny zu entlohnen hatte. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Brückenzoll abgeschafft, aber der Name ist der Brücke geblieben.
The Spire
Seit 2003 steht die Nadel, wie The Spire ins deutsche übersetzt wird, mitten auf dem berühmtesten Boulevard vor dem General Post Office. Hier stand bis zum Jahr 1966 die Nelson Säule, die damals von der IRA gesprengt wurde.
Das moderne Wahrzeichen der Irischen Hauptstadt ragt wie eine Nadel 123 Meter in die Höhe und ist nachts beleuchtet. Ursprünglich sollte das Wahrzeichen zu Beginn des Jahres 2000 fertiggestellt werden, um den Weg in das neue Jahrtausend zu weisen.
General Post Office
Vor dem General Post Office begann am Ostersonntag im Jahr 1916 der Osteraufstand, der sechs Jahre später in die Unabhängigkeit Irlands führte. Das Gebäude wurde während dem Osteraufstand weitgehend zerstört, allerdings später wieder aufgebaut. Noch heute kannst du bei genauem Hinsehen die Einschusslöcher in dem erhaltenen Teil der Fassade entdecken.
Noch heute ist in dem Gebäude die Hauptpost von Dublin untergebracht, in der Schalterhalle kannst du dich an zahlreiche Gemälden und Tafeln über den Osteraufstand informieren.
Hungerdenkmal
Ein eindrückliches und zugleich bedrückendes Denkmal steht in der Nähe der Samuel Becket Bridge am Ufer des Liffey: Das 1997 errichtete Hungerdenkmal besteht aus einer Prozession lebensgroßer Bronzefiguren. Das Denkmal erinnert an die Große Hungersnot von 1845 bis 1852. Während dieser sieben Jahre sind in Irland über eine Million Menschen verhungert und ungefähr 500.000 flohen aus dem Land, hauptsächlich nach Amerika.
Samuel Becket Bridge
Die Samuel Becket Bridge überspannt den Liffey kurz vor vor dem Hafen in Form einer liegenden Harfe. Die Harfe ist ein bekanntes Wahrzeichen der Iren, unter anderem auch auf den irischen Euromünzen zu finden. Ein Blick auf die Brücke lohnt auf jeden Fall, besonders schön fand ich es abends, wenn die Brücke angestrahlt oder beleuchtet ist.
Die nach dem irischen Schrifsteller Samuel Becket benannte Brücke wurde im Dezember 2009 eröffnet und ist 120 Meter lang und 48 Meter hoch. Eine beeindruckende Konstruktion!
In dem Stadtteil um die Brücke herum, den Docklands haben sich in den letzten Jahren viele Internationale, große Konzerne angesiedelt, wie zum Beispiel Microsoft und Google, da sie hier von den günstigen irischen Steuervorteilen profitieren.
Ausflugstipp: von Dublin zum Howth Cliff Walk
Eines der Höhepunkte unserer Dublinreise war für mich der Ausflug nach Howth auf den Küstenpfad.
Howth liegt nah an der irischen Hauptstadt, sodass ein Ausflug ans Meer für uns ein Muss war. Mit dem Zug bist du in ungefähr 20 Minuten in dem kleinen Fischerdorf. Wir starteten unseren Ausflug in der Connolly Station. Die Züge fahren mindestens alle 30 Minuten, an manchen Tagen auch öfters. Howth ist die Endstation der DART (Dublin Area Rapid Transit) und du steigst direkt an dem kleinen Hafen aus.
In den bunten Häuschen entlang des Hafens sind einige Fischrestaurants untergebracht, die zu einem Imbiss mit Blick auf den Hafen einladen. Diese haben wir allerdings erst mal links liegen gelassen, uns lockte der Küstenpfad. Die Pfade sind alle ausgeschildert, verlaufen kannst du dich nicht, sie führen immer der Küstenlinie entlang. Der kürzeste Weg ist ungefähr sechs Kilometer lang, folgt dem grünen Pfeil und dafür solltest du ungefähr zwei Stunden einplanen, ohne Pause.
Wir starteten zuerst auf einer geteerten Straße, hoch auf die Klippen. Schon hier hast du zwischen den Häusern immer wieder fantastische Ausblicke auf die Küstenlinie und das Meer.
Oben angekommen geht es auf zum Teil schmalen Pfaden entlang der Klippen, der Pfad folgt der Küstenlinie. Für den Teil solltest du schwindelfrei sein. Für mich war es manchmal etwas grenzwertig, ich bin immer dicht am Hang entlang gewandert. Auf der linken Seite ging es an manchen Stellen senkrecht über die Klippen hinunter ins Meer.
Die Wanderung über den Klippenpfad ist für jeden Wanderer ein Hochgenuss: Tief unter dir leuchtet das tiefblaue Meer, Schiffe schaukeln wie Spielzeugboote in den Wellen und Möwen kreischen über dir. Nach ungefähr drei Kilometer auf diesem herrlichen Pfad mit gigantischen Aussichten erreichst du den höchsten Punkt, einen Hügel oberhalb der Klippen. Von hier wanderst du wieder entlang der Klippen, aber etwas höher, zurück in das Fischerdörfchen.
Nach diesem sportlichen Teil des Tages haben wir uns in einem Pub eine Portion Fish and Chips gegönnt und sind anschließend noch durch das Fischerdorf geschlendert.
Infos und nützliche Tipps für Dublin
- Dublin, die irische Hauptstadt, liegt an der Ostküste der Insel an der Mündung des Flusses Liffey, der hier in die Nordsee mündet. Seine Geschichte reicht bis in die Zeit der Wikinger zurück.
- Dublin hat ungefähr 530.000 Einwohner und ist die größte Stadt Irlands.
- In Irland wird Englisch und Gälisch gesprochen.
- Irland gehört zur EU und hat den Euro als Währung. Nordirland gehört zum Vereinigten Königreich, hier gilt das Britische Pfund als Währung. Die Autos fahren auch in Irland auf der linken Seite. Also Augen auf im Straßenverkehr!
- Für die öffentlichen Verkehrsmittel haben wir uns direkt am Flughafen eine Leap Card für 72 Stunden besorgt. Mit dieser Karte kannst du alle öffentlichen Verkehrsmittel benutzen, einschließlih dem DART nach Howth. Zu unserem Reisezeitpunkt kostete die Karte für 72 Stunden 16 €.
- Bei Thomas von Konpasu kannst du nachlesen, ob sich die Dublin Card lohnt.
Warst du schon mal in Dublin und hast vielleicht noch Tipps für mich?
Hallo Dagmar,
in Dublin war ich in den 90er Jahren. Lange her. Daher kam mir dein Artikel zur Auffrischung meines Gedächtnisses gerade recht.
Damals mochte ich noch keine Pubs, heute finde ich sie cool. Und ich liebe guten Whiskey.
LG Liane
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